verwehte-spuren
  -Renesse
 
Gedenkstelle:


Am Eingangsbereich zum Schloss Moermond an der Straße Laone 33 in Renesse befindet sich eine Gedenkstelle für die "Zehn von Renesse". Auf der rechten Seite befinden sich zwischen zwei großen Eichenbäumen ein Gedenkstein und eine Informationstafel, die an die "Zehn von Renesse" erinnern sollen und auf der linken Seite befindet sich eine weitere Informationstafel, die an die "Zehn von Renesse" erinnern soll. "Die Zehn von  Renesse" waren unter anderem Widerstandskämpfer, die hier zwischen den Eichenbäumen durch die Deutschen Soldaten am 10. Dezember 1944 erhängt wurden.


Gedenkstein:


Bild von dem Gedenkstein. Der Gedenkstein wurde 1946 enthüllt.


Auf dem Gedenkstein steht folgendes:

+
10 DEC 1944


Informationstafel:


Bild von der Informationstafel, die hinter dem Gedenkstein steht. Die Informationstafel wurde am 04. Mai 2010 enthüllt. Der Informationstext ist auf Niederländisch, Englisch und Deutsch abgebildet. Unten links ist auf der Informationstafel ein Foto von dem Denkmal für die Zehn von Renesse abgedruckt und unten rechts ist ein Foto von dem Massengrab von den Zehn von Renesse abgedruckt. Des Weiteren ist dazwischen eine Karte abgedruckt. Die Karte zeigt, wo sich das Denkmal und das Massengrab befinden.


Auf der Informationstafel steht auf Deutsch folgendes:

DIE ZEHN VON RENESSE

Am Ende des Zweiten Weltkrieges, im Herbst 1944, wurde ein Teil von Zeeland befreit. Nur
Schouwen-Duiveland blieb in deutschen Händen. Am 2. Dezember machte die deutsche Be-
satzung bekannt, daß alle Männer von siebzehn bis vierzig Jahren die Insel verlassen sollten
um in Deutschland Zwangsarbeit zu verrichten. Beamte der Gemeinde Renesse reagierten
auf diese Mitteilung, indem man die Einwohnerlisten vergrub und sie selbst tauchten ansch-
ließend unter. Die deutsche Besatzung reagierte wütend. Der Führer des Widerstandes auf
der Insel baten und erhielten Unterstützung der alliierten Bundespartner um 17 Personen
nachts nach dem befreiten Noord-Beveland zu transportieren. Das waren obengenannte
Beamte, zwei alliierte Soldaten, ein niederländischer Commando, ein fahnenflüchtiger Ar-
menier, Untertaucher und Widerstandsleute aus vielen Dörfern auf Schouwen-Duiveland.
Als Abholstelle wurde der Deich südwestlich von Zierikzee verabredet. Am 6. Dezember
schlug der erste Versuch fehl. Beim zweiten Versuch am 7. Dezember gab es ein kurzes Feu-
ergefecht zwischen den Flüchtlingen und einer Patrouille deutscher Soldaten. Sechs Männer
wußten zu entkommen, die übrigen fielen in deutsche Hände und wurden per Boot nach
Goeree-Overflakkee überführt. Nur C. Lazonder, der Gemeindesekretär von Renesse -
schwer verwundet durch die deutschen Soldaten - konnte nicht mitreisen. Unterwegs
sprang der armenische Soldat über Bord und ertrank. Die übrigen neun Männer wurden in
der Nacht vom 8. auf  9. Dezember von einem Schnellgericht zum Tode durch den Strang
verurteilt. Auch Lazonder bekam diese Strafe. Trotz ernsthafter Folterung vor und wä-
hrend des Prozesses nannte niemand von den zehn Angeklagten die Namen der übrigen
Männer.
Die Vollstreckung des Urteils fand auf Schouwen-Duiveland in einem Bunker in Haamstede
statt, nachdem Pastor Voorneveld den Männern geistliche Unterstützung verliehen hatte.
Sie sangen gemeinsam ' Ein feste Burg ist unser Gott ' . Am 10. Dezember wurden die Ver-
urteilten nach Renesse überführt und am Schloss Moermond-Eingang entlang erhängt. La-
zonder musste auf einer Trage zuschauen und als er etwas später auch starb, wurde er zus-
ätzlich zu den andern aufgehängt. Unvorbereitete Familien und andere Bürger wurden ge-
zwungen an den Gehängten entlang zu gehen. Die Deutschen drohten noch mehr Bürger der
Insel zu erhängen, falls die sechs Flüchtlinge nicht innerhalb von 48 Stunden an die Deut-
schen ausgeliefert sein sollten. Vier von ihnen meldeten sich und wurden Kriegsgefangene.
Sie überlebten den Krieg wie auch die zwei, die untergetaucht blieben. Nach zwei Tagen
wurden die Leichen von den "Tien van Renesse" weggenommen und auf dem Friedhof in
Renesse in einem Massengrab beerdigt.
Der Bildhauer Jan W. Havermans aus Amsterdam schuf ein Denkmal für die "Tien van Re-
nesse", das am 4. Mai 1949 enthüllt wurde. Ein wenig weiter Richtung Schloss liegt ein
Findlingsblock an der Unheilsstelle. Dieses Denkmal und die Grabstätte der "Tien van Re-
nesse" sollen die Erinnerung an diesen tragischen Akt der deutschen Besatzung und an den
Mut wie den Patriottismus der "Tien van Renesse" lebendig erhalten.

J. P. Jonker - L. M. Jonker - A. M. Padmos - Joh. Oudkerk - W. M. Boot - M. K. van der Beek
I. M. van der Bijl - J. A. Verhoeff - M. P. M. van der Klooster - C. Lazonder


Informationstafel:


Die Informationstafel befindet sich auf der linken Seite vom Eingangsbereich zum Schloss Moermond in Renesse und wurde 2015 enthüllt. Auch diese Informationstafel soll an die "Zehn von Renesse" erinnern. Der Informationstext ist auf Niederländisch, Deutsch, Englisch und Französisch abgedruckt. Die Informationstafel hat die Nummer 482 von der Liberation Route Europe. In der Mitte von der Informationstafel sind Fotos abgebildet. Mehr Informationen zu der Informationstafel gibt es auf folgender Internetseite: www.liberationroute.com


Auf der Informationstafel steht auf der linken Seite auf Deutsch folgendes:

Die Provinz Zeeland spielte eine Schlüsselrolle
am Ende des Zweiten Weltkriegs. Vom
September bis Anfang November 1944 fand
hier die Schlacht um die Schelde statt. Die Alliierten
wollten den Hafen von Antwerpen für ihre Ziele
benutzen. Nach einem heftigen Kampf blieb Schouwen-
Duiveland besetzt. Es dauerte noch Monate bevor diese
Insel befreit wurde. Folgen Sie der Liberation Route und
hören Sie die Erfahrungen von Zivilisten und Soldaten.
Laden Sie kostenlos via www.liberationroute.com
herunter oder scannen Sie den QRcode.


Auf der Informationstafel steht auf der rechten Seite auf Deutsch folgendes:

Dezember 1944. Schouwen-Duiveland ist weitgehend
überschwemmt. Ein Großteil der Bevölkerung, mit
Ausnahme der westlichen Gebiete sind abgeführt. Als
alle Männer von 17 bis 40 Jahre nach Deutschland deportiert
wurden, traf man die Entscheidung die gesamte
Bevölkerungslisten von Renesse und den umliegenden
Gemeinden verschwinden zu lassen. Der Besatzer ist wütend.
Zehn Menschen, später bekannt als die Zehn von Renesse,
versuchen ins befreite Gebiet zu flüchten. Sie werden verhaftet
und zum Tode verurteilt. In der Nähe von Schloss Moermond,
zwischen zwei großen Bäumen, werden neun Gefangene
gehängt. Der zehnte, der schwer verletzte Gemeindesekretär
Lazonder, wurde gezwungen das anzusehen. Er stirbt in der
Nacht und wird zu den anderen gehängt. Die Deutschen
zwingen Verwandte und Dorfbewohner die Gehängten
anzuschauen. Die Leichen bleiben zur Abschreckung 48
Stunden hängen.



Weiteres Bild von der Informationstafel. In der Mitte von der Informationstafel ist links ein Foto von dem Massengrab von den "Zehn von Renesse" abgebildet und rechts sind Fotos von den "Zehn von Renesse" abgebildet.



Denkmal:


Neben dem Friedhof am Oude Moolweg in Renesse befindet sich das Denkmal für die "Zehn von Renesse". Davor befinden sich zwei Gedenksteine. Der linke Gedenkstein soll an die Kriegsopfer von Schouwen-Duiveland erinnern die während des 2. Weltkrieges ihr Leben verloren haben. Der rechte Gedenkstein soll an die Kriegsopfer von Schouwen-Duiveland erinnern die ihr Leben in Nederlands-Indie verloren haben. Des Weiteren befindet sich in der Nähe von dem Denkmal eine Informationstafel.



Bild von dem Denkmal für die "Zehn von Renesse". Das Denkmal wurde von dem Bildhauer Jan W. Havermans aus Amsterdam entworfen und am 04. Mai 1949 enthüllt.


Auf der Vorderseite von dem Denkmal steht folgendes:

10
DECEMBER
1944


Auf der linken Seite von dem Denkmal steht folgendes:

J. P. JONKER
L. M. JONKER
A. M. PADMOS
JOH. OUDKERK
W. M. BOOT


Auf der rechten Seite von dem Denkmal steht folgendes:

M. K. V. D. BEEK
I. M. V. D. BIJL
J. A. VERHOEFF
M. P. M. V. D. KLOOSTER
C. LAZONDER



Bild von dem linken Gedenkstein vor dem Denkmal. Der Gedenkstein soll an die Kriegsopfer von Schouwen-Duiveland erinnern die während des 2. Weltkrieges ihr Leben verloren haben. Er wurde 2000 enthüllt.


Auf dem linken Gedenkstein steht folgendes:

1940-1945

TER NAGEDACHTENIS AAN DE BURGERS EN MILITAIREN
VAN SCHOUWEN-DUIVELAND, DIE ALS GEVOLG VAN DE
TWEEDE WERELDOORLOG
WAAR OOK TER WERELD ZIJN OMGEKOMMEN

EEN VOLK DAT VOOR TIRANNEN ZWICHT
ZAL MEER DAN LIJF EN GOED VERLIEZEN.
DAN DOOFT HET LICHT

(H. M. VAN RANDWIJK)



Bild von dem rechten Gedenkstein vor dem Denkmal. Der Gedenkstein soll an die Kriegsopfer von Schouwen-Duiveland erinnern die ihr Leben in Nederlands-Indie verloren haben. Er wurde 2000 enthüllt.


Auf dem rechten Gedenkstein steht folgendes:

1945                                      1962

NEDERLANDS-INDIE

TER HERINNERING AAN DE GESNEUVELDE MILITAIREN
ZIJ HEBBEN HUN LEVEN GEGEVEN TIJDENS DE UITVOERING
VAN HUN OPDRACHT VOOR HET VADERLAND

J. G. SEVENHUIJSEN   BROUWERSHAVEN   * 15.12.1900   + SOERABAJA   05.05.1950
T. H. OKKERSE   BRUINISSE   * 14.08.1922   + TALOLO   01.02.1947
J. C. V. D. WEIJDE   DREISCHOR   * 03.06.1925   + TIJANDJOER/KARANGTENGAH   14.01.1949
M. C. KRISTELIJN   ELLEMEET   * 11.07.1926   + DARMARADJA   04.01.1948
S. KOOTSTRA   ELLEMEET   * 06.12.1922   + SOERABAJA   21.07.1946
L. STOEL   ELLEMEET   * 01.10.1926   + RANTJAKALONG   24.03.1949
J. BOOT   KERKWERVE   * 28.08.1926   + NGAWI/GEDOENGKLOKAH    08.07.1949
W. J. ZEEMAN   NIEUWERKERK   * 06.05.1915   + DEMPET/SOERADADI   14.01.1948
A. L. V. D. WERVE   NOORDGOUWE   * 25.10.1925   + BANDOENG/BANTJARSARI   21.09.1947
S. DEN BOER   ZIERIKZEE   * 21.02.1927   + DAWAS   07.01.1949
P. C. GILDE   ZIERIKZEE   * 13.07.1883   + BATAVIA   25.07.1947
W. C. HARTENDORP   ZIERIKZEE   * 17.10.1927   + MADIOEN   19.01.1949
K. VAN REE   ZIERIKZEE   * 14.09.1920   + TJIEMAS   03.08.1948
J. M. VAN STRIEN   ZIERIKZEE   * 08.09.1928   + MADIOEN   18.05.1949
D. VERLOO   ZIERIKZEE   * 24.03.1925   + BATAVIA   13.10.1946
K. STOEL   ZONNEMAIRE   * 22.04.1913   + KLENDER   20.03.1946

VERENIGING OUD MILITAIREN INDIEGANGERS



Bild von der Informationstafel, die in der Nähe von dem Denkmal steht.


Auf der Informationstafel steht folgendes:

Oorlogsmonument

Op 10 december 1944 werden bij slot Moermond negen verzetsmannen uit
Schouwen opgehangen door de Duitse bezetter. Familieleden werden
gedwongen om toe te kijken. Ook de tiende verzetsman, die zwaar gewond was,
moest vanaf een brancard toekijken. Na zijn overlijden werd ook hij opgehangen.
De tien mannen liggen begraven op de nabij gelegen begraafplaats.
Ter nagedachtenis aan hen werd in 1949 dit monument onthuld. De moeder, in
Schouwse dracht, treurt om haar omgekomen zoon. Het beeld werd vervaardigd
door J. W. Havermans en onthuld in 1949.

Voor het monument liggen twee herdenkingstekens. Het ene gedenkteken is ter
nagedachtenis aan militaire en burgerslachtoffers van de Tweede Wereldoorlog.
Het andere gedenkteken is ter herinnering aan de omgekomen militairen in
Nederlands-Indie in de periode 1946-1950. Beide gedenktekens werden
onthuld in 2000.
 
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