verwehte-spuren
  Luftkrieg (Westmünsterland)
 

"EIN DEUTSCHER JÄGER +14.1.1945“


(Foto von 2019)

Diese Aufschrift trug ein Grabstein auf dem Alten Friedhof an der Steinfurter Straße in Schöppingen. Seit 1945 war unbekannt, um welche Person es sich dabei handelte und welches tragische Schicksal dieser Person ereilte.

Durch aufwendige Recherchen von Martin Kösters („Broken Wings“) und Mario Hoppe („verwehte-spuren.de.tl“ & „Broken Wings“) in Zusammenarbeit mit der „Gemeinde Schöppingen“, „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ und „Bundesarchiv“ konnte dieses Schicksal endlich aufgeklärt werden, sodass seitdem 16.09.2019 diese Person offiziell kein Unbekannter mehr ist.

Bei der Person handelte es sich um Feldwebel Otto Hermann Schulz. Er wurde am 25.07.1919 in Burzen (Pommern) geboren und war Angehöriger der 2./ Jagdgeschwader 1 (2./ JG 1). Er kam als 25-Jähriger am 14.01.1945 bei einem Flugzeugabsturz mit seiner Focke-Wulf Fw 190 A-9 in Schöppingen-Gemen ums Leben.

Anfang 2019 begann die Recherche mit einem Flugzeugabsturz vom 14.01.1945 nordöstlich bei Heek. Bei dem Absturz handelte es sich um die Spitfire Mk. IX PL370 vom 442. Squadron der Royal Canadian Air Force. Der damals 23-jährige Pilot Flying Officer Allan James Urquhart konnte sich noch rechtzeitig mit dem Fallschirm retten und geriet anschließend in deutsche Kriegsgefangenschaft. Er wurde von einer deutschen Focke-Wulf Fw 190 abgeschossen.

Durch weiteres recherchieren, stießen wir schnell für den 14.01.1945 auf mehrere Abstürze in der Umgebung. Schnell war klar, dass es an diesem Tag schwere Luftkämpfe gegeben hatte und das die Abstürze in einem Zusammenhang stehen müssen, sodass am Ende insgesamt 14 Abstürze ausfindig gemacht werden konnten. Doch was war genau passiert? Dies galt es herauszufinden.

Wir schauten, welche Missionsziele das 442. Squadron für diesen Tag hatte und kamen dadurch mit unserer Recherche einen Riesenschritt voran, da wir jetzt wussten, dass das Folgende passiert ist.

Am 12.01.1945 begann die russische Großoffensive und deshalb sollte das Jagdgeschwader 1 an die Ostfront verlegt werden. Nachdem die III. Gruppe vom Jagdgeschwader 1 (III./ JG 1) mit ihren Jagdflugzeugen vom Typ Messerschmitt Me 109 am 13.01.1945 vom Flugplatz Rheine nach Strausberg (östlich von Berlin) verlegt hatte, sollte am Morgen des 14.01.1945 die I./ Gruppe vom Jagdgeschwader 1 (I./ JG 1) mit ihren Jagdflugzeugen vom Typ Focke Wulf Fw 190 vom Flugplatz Twente (Niederlande) mit einer Zwischenlandung in Werneuchen nach Jürgenfelde (Ostpreußen) verlegen. Doch durch die unglückliche Verkettung von mehreren Ereignissen sollte dies in einer Katastrophe enden.

1. Am 01.01.1945 hatte das Jagdgeschwader 1 während der Operation Bodenplatte schwere Verluste zu beklagen. Das führte dazu, dass die Verluste durch viele junge und unerfahrene Piloten ersetzt wurden.

2. Bei der Operation Bodenplatte verlor auch der Gruppenkommandeur Hauptmann Georg Hackbarth von der I./ JG 1 sein Leben. Deshalb wurde Major Günther Capito neuer Gruppenkommandeur. Major Capito war ein ehemaliger Kampffliegerpilot, der es gewohnt war, bei Nacht zu fliegen. Trotz der Umschulung zur Tagjagd fehlte ihm noch eine gewisse Erfahrung, deshalb wurden ihm noch nicht die kompletten Befehlsbefugnisse übertragen. Da bis auf Weiteres der mehr erfahrene Staffelführer
Leutnant Emil Demuth von der 3./ Jagdgeschwader 1 die Gruppe in der Luft führen sollte. 

3. Am Morgen des 14.01.1945 hat sich dichter Nebel über den Fliegerhorst in Twente breitgemacht. Das führte dazu, dass ein Start fast unmöglich war und zusätzlich auch wegen den vielen neuen und unerfahrenen Piloten unverantwortlich war.

4. Die Divison meldete heranfliegende feindliche Maschinen und drängte stets auf einen baldigen Start.

Und so nahm das Schicksal seinen Lauf.

Als sich am Morgen der Nebel über den Fliegerhorst Twente etwas aufriss, gab Major Capito den Startbefehl und die ersten Staffeln stiegen mit ihren Jagdmaschinen vom Platz auf. Jedoch konnten 2 Staffeln nicht starten, weil der Nebel sich wieder zusammenzog. Sie bleiben in Wartestellung, um direkt bei Wetterbesserung starten zu können. Wie vorgesehen übernahm Leutnant Erich Demuth die Führung der Gruppe in der Luft. Er drosselte die Geschwindigkeit, damit die anderen aufschließen konnten und flog in Richtung Osten in einer Flughöhe von ca. 50 Metern. Doch plötzlich verdichtete sich der Nebel wieder und Leutnant Demuth gab den Befehl zum Landen.

Von nun an entschied sich Major Capito die Gruppe in der Luft zu führen und gab den Befehl nicht zu landen sondern stattdessen nach oben durch den Nebel in einer Höhe von ca. 300 Metern durchzubrechen. Das führte bei den neuen und unerfahrenen Piloten zu einem Chaos, da ja eigentlich Leutnant Demuth die Befehle in der Luft erteilt und nicht Major Capito. Schließlich sind mindestens 5 Piloten dem Befehl von Major Capito gefolgt und flogen zusammen mit ihm Richtung Osten. Die Lage war so unübersichtlich, dass sich weitere Piloten überall im Norddeutschenraum verteilt haben.

In der Zwischenzeit sind die beiden Staffeln, die noch nicht gestartet sind, vom Platz abgehoben und wurden noch während des Startvorgangs vom 401., 411. und 442. Squadron der Royal Canadian Air Force angegriffen. Diese waren alle mit der Jagdmaschine vom Typ Supermarine Spitfire Mk. IX ausgerüstet und sind
für einen bewaffneten Aufklärungsflug im großflächigen Bereich Rheine/Münster mit insgesamt 36 Spitfires von England aus gestartet. Auf den Hinflug zu diesem Bereich wurden die drei Squadron's auf die deutschen Jagdflugzeuge vom Typ Focke Wulf Fw 190 aufmerksam, die dabei waren, von dem Flugplatz in Twente zu starten. Dadurch waren die Kanadier genau im richtigen Augenblick Vorort und konnten die deutschen Piloten während des Startvorgangs eiskalt erwischen.

Aus den Operations Record Books der drei kanadischen Squadrons geht hervor, dass insgesamt 11 Flugzeugabschüsse bei diesen Luftkämpfen bestätigt wurden, die sich wie folgt aufteilen.

401. Squadron:

  • Flight Lieutenant J. McKay 3 Abschüsse
  • Flying Officer D. B. Dack 1 Abschuss
  • Flight Lieutenant F. T. Murray 1 Abschuss
411. Squadron:
  • Flight Lieutenant R. J. Audet 1 Abschuss
  • Flight Lieutenant J. J. Boyle 1 Abschuss
  • Flying Officer J. A. Doran 1 Abschuss
442. Squadron:
  • Flight Lieutenant J. E. G. Reade 1 Abschuss
  • Flight Lieutenant J. N. G. Dick 1 Abschuss
  • Flying Officer A. J. Urquhart 1 Abschuss

Anhand von verschiedenen Unterlagen wie zum Beispiel den Verlustmeldungen, Gräberlisten etc. wussten wir, dass die I./ JG 1 insgesamt 12 Verluste an diesem Tag erlitten hat. Davon 10 Gefallene, 1 Verwundeten und 1 Vermissten. Die Kanadier hatten 1 Gefallenen und 1 Kriegsgefangenen zu beklagen. Es gelang uns, 13 Abstürze namentlich zu belegen, bis am Ende nur noch der Name vom vermissten Feldwebel Otto Hermann Schulz übrig war.

Beim Startvorgang gegen 10:30 Uhr schoss der 20-jährige Unteroffizier Günter Sill die Spitfire Mk. IX MH761 von Flight Lieutenant Robert James Land vom 401. Squadron ab. Land stürzte im Alter von 27 Jahren bei Noord-Berghuizen in Oldenzaal (Niederlande) ab und liegt auf dem Friedhof in Oldenzaal (Reihe 30 Grab 3) begraben. Im Anschluss daran wurde Sill höchstwahrscheinlich durch Flight Lieutenant John McKay vom 401. Squadron abgeschossen. Ihm gelangen bei diesen Luftgefechten insgesamt 3 Abschüsse. Sill stürzte mit seiner Focke Wulf Fw 190 D-9 bei der Horstlindelaan Nummer 107 in Enschede (Niederlande) ab und kam dabei ums Leben.



Grabstein von
Flight Lieutenant Robert James Land.
(Foto von 2019)


Auch die Maschine vom 24-jährigen Unteroffizier Walter Mämpel ging über Enschede nieder. Er wurde von Flight Lieutenant Frederick Thomas „Freddy“ Murray vom 401. Squadron getroffen und stürzte in der Nähe vom Overmaatweg ab. Dabei kam auch Mämpel ums Leben.

Der 26-jährige Unteroffizier Heinz Franke ging mit seinem Jagdflugzeug in der Nähe vom Kooikerweg in Deurningen (Niederlande) nieder. Auch Franke starb bei dem Absturz.

Zwei weitere Maschinen gingen gegen 10:30 Uhr bei Losser (Niederlande) nieder. Dabei stürzte Unteroffizier Wolfgang Kindhäuser (22 Jahre) mit seiner Focke Wulf Fw 190 in zwei Doppelhäuser an der Dinkelstraat, (heutige Scholtinkstraat 38) in Losser. Unglücklicherweise kam dabei auch ein Vater mit fünf seiner Kinder (im Alter von 4 Monaten bis 17 Jahren) ums Leben. Sie wurden gemeinsam auf dem Friedhof an der Gronausestraat beigesetzt. Auf dem Grabstein steht Folgendes:

DE GOEDE GOD LIET TOE DAT EEN
ZWARE OORLOGSRAMP ONS TROF
EN HIJ RIEP 14 JANUARI 1945
TOT ZICH VOOR HET EEUWIG LEVEN
JOHANNES ANTONIUS STEGGE
GEB. TE LOSSER 29 AUGUSTUS 1898
ECHTGENOOT VAN
MARIA HENDRIKA DE VRIES
EN ZIJNE KINDEREN
MARIA BERNARDINA GEB. 6 - 10 - 1927
ANTONIUS BERNARDUS GEB. 19 - 8 - 1932
PETRUS JOHANNES GEB. 10 - 6 - 1935
MARGARETHA EUPHEMIA GEB. 15 - 6 - 1941
BERNARDUS GERARDUS GEB. 27 - 9 - 1944
MARIA HENDRIKA DE VRIES
GEB. 25 - 10 - 1899 OVERL. 9 - 9 - 1990

Die Mutter (gestorben am 09.09.1990) und fünf weitere Kinder haben das tragische Unglück teilweise schwer verletzt überlebt. Dieser Abschuss wurde Flight Lieutenant Richard Joseph Audet vom 411. Squadron zuerkannt. Die andere Maschine war die Focke Wulf Fw 190 von Unteroffizier Hans Heidrich (25 Jahre), mit der er bei „de Zandbergen", einem Waldgebiet zwischen Losser und der Grenze zu Deutschland abstürzte. Beide Piloten sind dabei gefallen.

Alle fünf oben genannten deutschen Jagdflieger haben nach dem 2. Weltkrieg ihre letzte Ruhestätte auf dem deutschen Soldatenfriedhof Ysselsteyn (Niederlande) erhalten.



Das Foto zeigt einige Grabkreuze von den mehr als 31.000 Grabkreuzen auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Ysselsteyn (Niederlande). (Foto von 2012)
 

Bei den weiteren Luftkämpfen wurden Leutnant Bruno Honsek (23 Jahre) und Feldwebel Günter Rosemund (25 Jahre) durch die Kanadier südwestlich von Gildehaus (Deutschland) abgeschossen. Sie schlugen nur ca. 100 Meter weit entfernt voneinander auf dem Boden auf. Beide Piloten wurden dabei getötet und liegen auf dem Friedhof in Gildehaus begraben.



Grabstein von
Leutnant Bruno Honsek.
(Foto von 2019)



Grabstein von
Feldwebel Günter Rosemund.
(Foto von 2019)

Dem 23-jährigen Staffelführer Oberleutnant Heinrich Greuner von der 4./ JG 1 gelang es bis nach Nendorf westlich von Stolzenau (Deutschland) zu fliegen. Aufgrund von Motorproblemen musste er dort notlanden. Dabei hat er sich mit seiner Maschine überschlagen. Die anschließend in Brand geriet, wodurch er schwere Brandverletzungen erlitten hat. Augenzeugen berichteten davon, dass er versucht hat, sich vor lauter Schmerzen noch im Cockpit selber zu erschießen. Er konnte jedoch durch die heraneilenden Bewohner davon abgehalten werden und wurde zu dem Krankenhaus nach Stolzenau gebracht. Dort erlag am selben Tag noch seinen schweren Brandverletzungen. Er wurde auf dem Stadtfriedhof in Diepholz beigesetzt.

Dem 21-jährigen Oberfeldwebel Gerhard Kühl gelang es mit seiner Focke Wulf Fw 190 A-9 bis nach Kyritz (Deutschland) zu fliegen. Vermutlich stürzte er in der Umgebung von Kyritz ab, da er noch am selben Tag im Lazarett in Kyritz verstorben ist. Seine letzte Ruhestätte hat er auf dem städtischen Friedhof in Kyritz erhalten.


Auf dem städtischen Friedhof in Kyritz befindet sich eine Kriegsgräberstätte mit 224 Kriegsopfern aus dem 2. Weltkrieg. Die Kriegsgräberstätte besteht aus einem Gedenkstein und 4 Grabsteintafeln mit den Namen der Opfer. (Foto von 2013 © Rainer Krukenberg)



Auf dieser Grabsteintafel steht im unteren rechten Randbereich der Name von Gerhard Kühl *26.10.1913 +14.1.1945. (Foto von 2013 © Rainer Krukenberg)
 

Bei den anhaltenden Luftkämpfen wurde auch der damals 21-jährige Oberfähnrich Wilhelm Ade durch Flight Lieutenant J. E. G. Reade vom 442. Squadron getroffen. Er konnte sich mit dem Fallschirm retten und ging südlich des Flugplatzes Twente bei Vreden-Lünten (Deutschland) verletzt nieder.

Auch der schon weiter oben genannte Flying Officer Allan James Urquhart vom 442. Squadron wurde, nachdem er eine Focke Wulf Fw 190 abgeschossen hat, ebenfalls in diesem Sektor getroffen und ging weiter nordöstlich bei Heek (Deutschland) mit dem Fallschirm nieder. Auch der Bruch seiner Spitfire Mk. IX PL370 wurde dort aufgefunden, Urquhart wurde gefangen genommen.

Ebenfalls bei dem Luftkampf bei Heek wurden zwei weitere Focke Wulfs Fw 190 getroffen. Die beiden Maschinen gingen in einem Abstand von ca. 100 Metern in der Bauerschaft Gemen/Ramsberg bei Schöppingen (Deutschland) nieder. Eine der beiden Maschinen wurde von Flight Lieutenant J. N. G. Dick vom 442. Squadron getroffen. Die sterblichen Überreste der beiden deutschen Jagdflieger wurden auf dem Alten Friedhof in Schöppingen beigesetzt. Während Oberfähnrich Helmut Schwager (20 Jahre) identifiziert werden konnte, wurde der zweite Flugzeugführer als unbekannt beigesetzt. Sein Grabstein wurde mit "EIN DEUTSCHER JÄGER + 14.1.1945“ beschriftet.


Grabstein von Oberfähnrich Helmut Schwager.
(Foto von 2019)

Wir vermuteten sofort, dass es sich bei dem Unbekannten um Feldwebel Otto Hermann Schulz handeln musste. Nur galt es diese Vermutung noch weiter zu belegen, deshalb machten wir uns auf zum Gemeindearchiv von Schöppingen. Dort haben wir weitere originale Unterlagen gefunden, die unsere Vermutung belegten.

Alle relevanten Daten aus unserer Recherche wurden zusammengeschrieben und an das Bundesarchiv in Berlin und dem „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ verschickt. Nach langer Prüfung kam dann endlich das erfreuliche Ergebnis, dass wir mit unserer aufwendigen Recherche genau richtig gelegen haben.

Das Ergebnis ist das größte Lob welches wir für unsere investierte Zeit und Arbeit bekommen konnten. Und es ist ein Riesenansporn, um weiter zu recherchieren. Denn diese Recherche ist noch nicht zu Ende. Momentan versuchen wir noch, Angehörige von Feldwebel Otto Hermann Schulz ausfindig zu machen. Wir sind auch noch auf der Suche nach Schöppinger Zeitzeugen, die zum Beispiel Auskunft zu diesen Abstürzen geben können. Leider ist es uns bisher auch noch nicht gelungen, ein Foto von Feldwebel Otto Hermann Schulz zu finden.

Übersicht der deutschen Verluste bei den Luftkämpfen:

  • Oberfeldwebel Gerhard Kühl, 21 Jahre, 3./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Unteroffizier Günter Sill, 20 Jahre, Stab I./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Unteroffizier Walter Mämpel, 24 Jahre, 1./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Unteroffizier Heinz Franke, 26 Jahre, 2./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Unteroffizier Hans Heidrich, 25 Jahre, 1./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Unteroffizier Wolfgang Kindhäuser, 22 Jahre, 4./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Leutnant Bruno Honsek, 23 Jahre, 1./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Feldwebel Günter Rosemund, 25 Jahre, 1./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Oberleutnant Heinrich Greuner, 23 Jahre, 4./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Oberfähnrich Wilhelm Ade, 21 Jahre, 2./ Jagdgeschwader 1 (verwundet)
  • Oberfähnrich Helmut Schwager, 20 Jahre, 2./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
  • Feldwebel Otto Hermann Schulz, 25 Jahre, 2./ Jagdgeschwader 1 (gefallen)
Übersicht der kanadischen Verluste bei den Luftkämpfen:
  • Flight Lieutenant Robert James Land, 27 Jahre, 401. Squadron (gefallen)
  • Flying Officer Allan James Urquhart, 23 Jahre, 442. Squadron (Kriegsgefangenschaft)

Des Weiteren ist uns bei unserer Recherche aufgefallen, dass auf dem Alten Friedhof auch ein Grabstein mit der Aufschrift „EIN POLE UND EIN RUSSE + 1944“ stand. Umso mehr erfreut es uns, dass wir durch die Recherche auch diese beiden Unbekannten identifizieren konnten. Es handelte sich dabei um den polnischen Zivilarbeiter (Landarbeiter) Piotr Smolarski geboren am 22.02.1906 in Kacprow. Er war auf einem Hof in der Bauerschaft Ramsberg untergebracht und ist am 25.08.1944 an einem Magenleiden gestorben. Bei der anderen Person handelte es sich um den russischen Zivilarbeiter (Landarbeiter) Loutis Kulenschenko geboren am 27.02.1925 in Dikinponimpobeck. Er war auf einem Hof in der Bauerschaft Heven untergebracht und starb am 29.05.1944 an Lungentuberkulose.



Grabstein von Piotr Smolarski und Loutis Kulenschenko.
(Foto von 2019)
 

Somit wurden durch unsere Recherche insgesamt 3 Unbekannte identifiziert und das nach über 74 Jahren beziehungsweise 75 Jahren. Passend zum 75. Jahrestag des Kriegsendes in Deutschland wurden die Kriegsgräber auf dem Alten Friedhof in Schöppingen saniert und die namenlosen Grabsteine ausgetauscht, somit trägt jetzt jeder Grabstein einen Namen. Dies wurde von der „Gemeinde Schöppingen“ in Zusammenarbeit mit dem „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ ausgeführt. Am 09.05.2020 und 23.05.2020 erschien jeweils ein Zeitungsartikel über die Geschehnisse in den Westfälischen Nachrichten.

 

Die Kriegsgräber vor der Sanierung.
(Foto von 2019)
 


Die Kriegsgräber nach der Sanierung.
(Foto von 2020)



Grabstein von Feldwebel Otto Hermann Schulz.
(Foto von 2020)



Grabstein von Piotr Smolarski.
(Foto von 2020)



Grabstein von Loutis Kulenschenko.
(Foto von 2020)
 
Ruhet in Frieden

Da wir auch weiterhin die Geschehnisse des Luftkrieges über Westmünsterland erforschen wollen sind wir für jede Information über Flugzeugabstürze, Augenzeugenberichte, Fotos etc. sehr dankbar. Wer etwas weiß, kann uns gerne über https://verwehte-spuren.de.tl/Kontakt.htm oder https://www.facebook.com/VerwehteSpuren/ kontaktieren. Wer mehr über den Luftkrieg über Legden erfahren möchte, der kann sich gerne die Facebookseite von Broken Wings (https://www.facebook.com/groups/LkLegden/) anschauen.

Wir bedanken uns noch mal bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

 
 
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