Stützpunkt Kolberg:
In dem Dorf Koudekerke, befand sich der Stützpunkt Kolberg der nach der polnischen Stadt Kolberg benannt wurde. Hier wurden insgesamt 9 Regelbaubunker gebaut, wovon 4 Regelbaubunker im Dorf und 5 Regelbaubunker direkt am Panzergraben gebaut wurden. Der Panzergraben verlief nordöstlich um Koudekerke herum. Von den 9 Regelbaubunkern sind noch 5 erhalten und die anderen 4 wurden abgerissen.
Folgende Regelbaubunker wurden hier gebaut:
1x Typ 134K Küchenunterstand
1x Typ 134S Verwundetensammelstelle
1x Typ 198 Wasservorratsstand 60 cbm
1x Typ 600 Geschützstellung für 5cm Kw.K. Mit Mannschafts- und Munitionsunterstand
1x Typ 621 Gruppenunterstand
1x Typ 625 Schartenstand für 7.5 cm Pak 40
2x Typ 630 MG Schartenstand (60°)
1x Typ 631 Schartenstand für 4,7cm Festungspak
Vorhanden sind davon noch folgende Regelbaubunker 1x Typ 134K, 1x Typ 134S, 1x Typ 600, 1x Typ 625 und 1x Typ 631.
Regelbaubunker vom Typ 600 Geschützstellung für 5cm Kw.K. Mit Mannschafts- und Munitionsunterstand:
Bei dem neunten Regelbaubunker am Panzergraben handelt es sich um den Typ 600 Geschützstellung für 5 cm Kw.K. Mit Mannschafts- und Munitionsunterstand. Die Bunkernummer lautete Vlissingen 021-158, er ist 9,90 m lang und 10,00 m breit. Oben auf dem Dach vom Bunker befand sich eine Geschützstellung für eine 5-cm-Kampfwagenkanone (5 cm Kw. K.) und im Bunker befanden sich ein Eingang, eine Gasschleuse, eine Nische für die Desinfektion, ein Munitionslagerraum und ein Bereitschaftsraum für 6 Mann. In dem Munitionslagerraum konnten 2000 Granaten für die 5 cm Kw. K. gelagert werden. Der Bunker wurde aus Formsteinen gebaut und hatte auch einen Notausgang. Die Besatzung von dem Bunker bestand aus 1 Unteroffizier und 5 Soldaten. Sie waren im Bereitschaftsraum untergebracht. Der Bunker steht auf dem Fußballplatz von Koudekerke und der Eingang ist teilweise zugemauert und versandet.
Bild vom Regelbaubunker Typ 600, oben auf dem Bunker war die Geschützstellung und in der Mitte befindet sich der zugemauerte Eingang.
Bild von der Geschützstellung, die sich auf dem Dach vom Regelbaubunker Typ 600 befand. In den Nischen konnte Munition gelagert werden. Die 5 cm Kw. K. konnte 360 Grad geschwenkt werden.
Regelbaubunker vom Typ 630 MG Schartenstand (60°):
Bei dem zehnten Regelbaubunker am Panzergraben handelte es sich um den Typ 630 MG Schartenstand (60°). Die Bunkernummer lautete Vlissingen 021-159, er war 10,17 m lang und 13,00 m breit. Neben dem Eingang und der Gasschleuse befanden sich 4 weitere Räume (1x Eingangsverteidigung, 1x Bereitschaftsraum für 6 Mann, 1x Munitionsraum und 1x Gefechtsraum) in dem Bunker. Der Bunker wurde aus Beton gebaut und hatte auch einen Notausgang und einen offenen Beobachtungsposten (auch Tobruk genannt). In dem Gefechtsraum befand sich hinter einer doppelten 20 cm dicken Panzerplatte ein schweres Maschinengewehr. Die Besatzung von dem Bunker bestand aus 1 Unteroffizier und 5 Soldaten. Sie waren im Bereitschaftsraum untergebracht. Mithilfe eines Periskops konnte die Besatzung von innen das Gebiet um den Bunker beobachten. Der Bunker wurde abgerissen und es ist nichts mehr vom Bunker vorhanden. Kein Foto vom Bunker vorhanden.
Regelbaubunker vom Typ 630 MG Schartenstand (60°):
Bei dem elften Regelbaubunker am Panzergraben handelte es sich ebenfalls um den Typ 630 MG Schartenstand (60°). Die Bunkernummer lautete Vlissingen 021-160, er war 10,17 m lang und 13,00 m breit. Neben dem Eingang und der Gasschleuse befanden sich 4 weitere Räume (1x Eingangsverteidigung, 1x Bereitschaftsraum für 6 Mann, 1x Munitionsraum und 1x Gefechtsraum) in dem Bunker. Der Bunker wurde aus Beton gebaut und hatte auch einen Notausgang und einen offenen Beobachtungsposten (auch Tobruk genannt). In dem Gefechtsraum befand sich hinter einer doppelten 20 cm dicken Panzerplatte ein schweres Maschinengewehr. Die Besatzung von dem Bunker bestand aus 1 Unteroffizier und 5 Soldaten. Sie waren im Bereitschaftsraum untergebracht. Mithilfe eines Periskops konnte die Besatzung von innen das Gebiet um den Bunker beobachten. Der Bunker stand am Braamweg und wurde im April 1997 abgerissen. Kein Foto vom Bunker vorhanden.
Bild von der Panzerplatte, die im Regelbaubunker vom Typ 630 mit der Bunkernummer Vlissingen 021-160 verbaut war.
Regelbaubunker vom Typ 631 Schartenstand für 4,7cm Festungspak:
Bei dem zwölften Regelbaubunker am Panzergraben handelte es sich um den Typ 631 Schartenstand für 4,7cm Festungspak. Die Bunkernummer lautete Vlissingen 021-161, er ist 11,40 m lang und 14,00 m breit. Neben dem Eingang und der Gasschleuse befanden sich 4 weitere Räume (1x Eingangsverteidigung, 1x Bereitschaftsraum für 6 Mann, 1x Munitionsraum und 1x Gefechtsraum) in dem Bunker. Der Bunker wurde aus Formsteinen gebaut und hat auch einen Notausgang und einen offenen Beobachtungsposten (auch Tobruk genannt). In dem Gefechtsraum befand sich eine 4,7-cm-Festungspak 36 (t) mit einer Reichweite von 5,8 km. Die Kanone konnte 15 bis 20 Schüsse in der Minute abfeuern. Vor der Schießscharte befand sich eine 3 m tiefer Grube, damit der Feind keine Sprengladung von außen anbringen konnte. In der Grube wurden auch die verschossenen Hülsen geworfen. Im Munitionsraum konnte man 1000 Schuss für die 4,7 cm Festungspak 36 (t) lagern. Die Besatzung von dem Bunker bestand aus 1 Unteroffizier und 6 Soldaten. Sie waren im Bereitschaftsraum untergebracht. Mithilfe eines Periskops konnte die Besatzung von innen das Gebiet um den Bunker beobachten. Der Bunker steht beim Karreveld Weg in Koudekerke und ist verschlossen.
Bild vom Regelbaubunker Typ 631, der Bunker ist verschlossen.
Bild vom Eingangsbereich. Links befindet sich die Eingangsverteidigung und der Eingang zum Bunker. Rechts befindet sich der Eingang zum Tobruk.
Bild vom Bunkereingang.
Bild vom Eingang zum Tobruk.
Bild von der Schießscharte hinter der die 4,7-cm-Festungspak 36 (t) stand.
Regelbaubunker vom Typ 625 Schartenstand für 7,5 cm Pak 40:
Bei dem dreizehnten Regelbaubunker am Panzergraben handelte es sich um den Typ 625 Schartenstand für 7,5 cm Pak 40. Die Bunkernummer lautete Vlissingen 021-166, er ist 18,10 m lang und 9,10 m breit. Neben dem Eingang fürs Personal und einen Eingang fürs Geschütz befanden sich 5 weitere Räume (1x Gasschleuse, 1x Eingangsverteidigung, 1x Bereitschaftsraum für 6 Mann, 1x Munitionslager und 1x Gefechtsraum) in dem Bunker. Des Weiteren hatte der Bunker einen offenen Beobachtungsposten (auch Tobruk genannt) und einen Platz für verschossene Hülsen. In dem Gefechtsraum konnte man eine mobile 5 cm bis 7,5 cm Panzerabwehrkanone aufstellen. Diese konnte auch aus dem Bunker geschoben werden und außerhalb des Bunkers aufgestellt werden. Im Munitionsraum konnte man 1250 Schuss 5 cm und 510 Schuss 7,5 cm lagern. Der Bunker wurde aus Beton gebaut und die Besatzung von dem Bunker bestand aus 1 Unteroffizier und 5 Soldaten. Sie waren im Bereitschaftsraum untergebracht. Mithilfe eines Periskops konnte die Besatzung von innen das Gebiet um den Bunker beobachten. Der Bunker steht auf einem Privatgrundstück am Ter Poorteweg in Koudekerke und ist mit viel Erde bedeckt.
Bild vom Regelbaubunker Typ 625, der Bunker steht mit viel Erde bedeckt auf einem Privatgrundstück und ist deshalb nicht zu besichtigen.
Regelbaubunker vom Typ 134K Küchenunterstand:
Der Regelbaubunker vom Typ 134K Küchenunterstand steht am Middelburgseweg in Koudekerke auf einem Privatgrundstück und ist nicht zu besichtigen. Er ist 11,00 m lang und 11,10 m breit. Neben den 2 Eingängen befanden sich 2 weitere Räume (1x Küchenraum und 1x Vorratsraum) in dem Bunker. Der Bunker wurde aus Beton gebaut.
Bild von der Rückseite vom Regelbaubunker Typ 134K.
Bild von der Vorderseite vom Regelbaubunker Typ 134K.
Regelbaubunker vom Typ 134S Verwundetensammelstelle:
Der Regelbaubunker vom Typ 134S Verwundetensammelstelle steht an der Middelburgsestraat in Koudekerke auf einem Privatgrundstück und ist nicht zu besichtigen. Die Bunkernummer lautete Vlissingen 021-162, er ist 10,90 m lang und 11,50 m breit. Neben den 2 Eingängen befanden sich 2 weitere Räume (2x Raum für Verwundete) in dem Bunker. Der Bunker wurde aus Beton gebaut.
Bild von der Rückseite vom Regelbaubunker Typ 134S.
Regelbaubunker vom Typ 198 Wasservorratsstand 60 cbm:
Der Regelbaubunker vom Typ 198 Wasservorratsstand 60 cbm wurde in den 60er Jahren abgerissen. Er war 12,50 m lang und 11,90 m breit und wurde aus Beton gebaut. Der Bunker sollte die Wasserversorgung im Stp. Kolberg sicherstellen. Neben dem Eingang und einem Notausgang befanden sich 7 weitere Räume (1x Gasschleuse, 1x Brunnenraum mit Wasseraufbereitung und 5x Wasserbehälterraum) in dem Bunker. Mithilfe einer Pumpe im Brunnenraum konnte man auch Grundwasser aus dem Boden pumpen. Das Wasser wurde dann aufbereitet und in den 5 Wasserbehältern gelagert. Von dem Bunker ist nichts mehr vorhanden. Kein Foto vom Bunker vorhanden.
Regelbaubunker vom Typ 621 Gruppenunterstand:
Der Regelbaubunker vom Typ 621 Gruppenunterstand wurde auch abgerissen. Er war 9,80 m lang und 9,70 m breit und wurde aus Beton gebaut. Neben den 2 Eingängen befanden sich 2 weitere Räume (1x Gasschleuse und 1x Bereitschaftsraum für 9 Mann) in dem Bunker. Des Weiteren hatte der Bunker einen offenen Beobachtungsposten (auch Tobruk genannt). In diesem Bunker war wahrscheinlich das Hauptquartier der 3./ Festungsstammtruppen LXXXIX untergebracht. Mithilfe eines Periskops konnte die Besatzung von innen das Gebiet um den Bunker beobachten. Von dem Bunker ist nichts mehr vorhanden. Kein Foto vom Bunker vorhanden.
Ursprünglich war geplant das Dorf Koudekerke zu einem Panzerstützpunkt auszubauen und es als Pz.Stp. Koudekerke zu benennen. Dazu sollten an der westlichen Grenze von Koudekerke 7 Bunker gebaut werden. Der Bau dieser Bunker wurde aber nicht realisiert und man entschied sich dafür, Koudekerke zu einen normalen Stützpunkt auszubauen.
Folgende Bunker waren im Pz.Stp. Koudekerke geplant:
1x Typ 110a Stand für 3 Schartenturm
5x Typ 112a Stand für 6 Schartenturm
1x Typ 135a Stand für M. 19
Siehe weiter bei
Landfront Vlissingen (Östlich von Stp. Kolberg) (<anklicken)